Wie die vorangegangene Lehrveranstaltung, fand ich diese wieder über die Onlineplattform Webex statt. Aufgrund einer Änderung des Stundenplans war die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei die eine am Freitag, die andere am Samstag Unterricht hatte. Dadurch war die Klasse kleiner und es gab weniger Verzögerungen durch technische Probleme. Zu Beginn blickten wir nochmals auf die letzte Unterrichtseinheit zurück, insbesodere auf die Unterschiede zwischen dem kommerziellen Bibliothekssystem ALMA und der opensource Alternative Koha. Dabei gilt es zu beachten, dass ALMA in der Funktionalität klar besser abschneidet. Für Koha spricht dagegen, dass man nicht von einem einzelnen Unternehmen abhängig ist, welches alle Funktionen bis ins kleinste Detail vorgeben und diese über Updates allen Usern aufzwingen kann. Daneben besteht auch das Risiko, dass eine zukünftige Monopolstellung von ALMA zu finanziell ausbeuterischen Geschäftspraktiken führen könnte.
Eine erste Unterrichtseinheit befasste sich mit Metadatenstandards ISAD(G) und EAD, sowie mit einem Ausblick in die Zukunft in Form von Records in Context. Obwohl mir diese zum Teil bereits in einer Eingührungsveranstaltung begegnet sind, war ich doch froh um eine Auffrischung.
Archive Orientieren sich am Entstehungszusammenhang (Bibliotheken am Medium); Provenienzprinzip Der Standard enthält 26 Verzeichnungselemente in 7 Informationsbereichen:
In einer Gruppenarbeit haben wir uns angeschaut, wie im ETH-Archiv und im Staatsarchiv Baselstadt die Standards nach ISAD(G) umgesetzt wurden. Dabei hat sich gezeigt, dass beide Archive tatsächlich einen sehr ähnlichen Aufbau und die gleichen Metadaten anwenden. Die Arbeit über Jitsi hat technisch gut geklappt, was aufgrund von Erfahrungen in anderen Kursen nicht selbsverständlich war.
Aufgrund der Limitationen von ISAD(G) wurde im Auftrag des International Council on Archives ein neuer Standard entwickelt. Dieser soll veraltete Elemente ersetzen und für eine verbesserte Abbildung von Archivbeständen in digitalen Findemitteln ermöglichen. Insbesondere sollen Beziehungen zwischen einzelnen Ressourcen besser erfasst werden können. Die Umstellung auf den neuen Standard gestaltet sich in der Praxis als sehr aufwendig.
EAD ist ein Standard der auf XML basiert. Je nach Herkunft haben die Datensätze verschiedene Anwendungsprofile. Somit ist bei der Übernahme von Fremddatensätzen vorsicht geboten, da diese nicht zwingend mit den Standards der eigenen Datenbank übereinstimmen. Eine manuelle Überprüfung der Daten empfiehlt sich deshalb vor dem Import. Gleichzeitig bietet diese Offenheit auch die Möglichkeit besser auf das Archiv abgestimmte Standards zu definieren, als dass dies mit einem starren Stystem wie ISAD(G) möglich wäre.
Im praktischen Teil der Unterrichtseinheit haben wir uns wieder in unsere virtuellen Maschinen auf Azure Lab eingeloggt. Wohlgemerkt nachdem ich das Passwort wiedermal zurücksetzen musste. Wäre wahrscheinlich doch mal Zeit für einen Password Manager. Das System mit dem wir uns heute beschäftigten nenn sich ArchivesSpace (ja, mit zwei “s”). Es handelt sich dabei um ein OpenSource Archivinformationssystem, wobei eigentümlicherweise die Anleitung nur zahlenden Kunden zur Verfügung steht. Das Projekt verfügt über eine lebendige Community, welche laufend Neuerungen und Verbesserungen über Github bereitstellt.
“What ASpace does and how do we use it” (aus Fortbildungsmaterialien der NYU)
ArchivesSpace kann auf einem System, wo bereits Koha installiert ist ohne Probleme installiert und ausgeführt werden. Bei anderen Programmen/Servern kann es zu Konflikten kommen wenn verschiedene verschiedene Prozesse auf dieselben Systemdienste zugreiffen müssen. Deshalb sollte pro (virtueller)Maschine nur ein Server installiert werden.
Bei der Installation musste ich erst das System aktualisieren (sudo apt update), da die verlangte Java Version noch nicht auf dem System installiert war. Von da an klappte dann alles bestens. Ausser, dass ich zuerst nicht gemerkt habe, dass die Installation bereits abgeschlossen war. Das Terminal produzierte immer noch Ausdrücke, die für mich nach Installation aussahen. Stattdessen lief bereits der Server und dessen debugging Prozess. Als ich dann endlich mal den Browser geöffnet und das System aufgerufen habe (http://localhost:8080/), hat dann aber alles funktioniert.
Im Rahmen einiger Übungen haben wir folgende Funktionen ausprobiert:
Startseite
Vorhergehende Unterrichtseinheit
Nachfolgende Unterrichtseinheit